Orchideen

Reizvolle Motive in der Makrofotografie

Heimische Orchidee - Kohlröschen

Die Orchidee gilt als die "Königin der Blumen". Immerhin begeistern die meisten Orchideenarten doch mit außergewöhnlich schönen, teils sehr exzentrischen Blüten. Orchideen gehören zu den bedecktsamigen Blütenpflanzen und sind eine weltweit verbreitete Pflanzenfamilien. Rund 1.000 Gattungen mit bis zu 30.000 Arten sind bislang bekannt. Damit gibt es keine vergleichbare Pflanzenfamilie, die so ein großes Spektrum an Blütenformen und -farben aufweist wie die Orchideen. Die Blüten können dabei je nach Gattung von wenigen Millimetern bis zu 20 Zentimeter groß werden.

"Orchideen mag man nicht einfach, man liebt sie", heißt es oft. Und wer Orchideen liebt, dem steht eine facettenreiche Welt offen, um seiner Passion zu frönen: Neben der privaten Zucht können natürlich auch Ausstellungen besucht werden, die meist eine atemberaubende Bandbreite an internationalen Orchideenarten präsentieren. Wer möchte, kann sich aber auch hierzulande auf die Spuren der Orchideen begeben. Immerhin finden sich allein in Österreich rund 70 verschiedene Orchideenarten.

Orchideenfotografie

Gleich ob eigene Zucht oder "freie Wildbahn", das Betätigungsfeld für Orchideenliebhaber ist riesen groß. Wer sich nicht allein mit Pflege und Betrachtung zufrieden geben möchte und eine Hand fürs Künstlerische hat, dem erschließt sich gerade mit der Orchideenfotografie eine spannende Welt.

Am einfachsten ist sicherlich das Fotografieren der eigenen Pflanzen im geschützten Rahmen von Räumen. Um hingegen die wunderschönen Gewächse im Zuge einer "Fotosafari" in der Natur zu entdecken, muss man sich mit der Thematik schon vorab beschäftigen: Zu welcher Zeit blühen welche Arten wo? Fragen wie diese beantworten Sachbücher und natürlich auch die Recherche im Internet.

Die Herausforderung in freier Natur besteht unter anderem in den Lichtverhältnissen, bei Wind und auch hinsichtlich des unmittelbaren Umfeldes (Halme, andere Pflanzen) etc. Besonders schön kommen die Blüten vor hellem Hintergrund zu Geltung. Um schwierige Lichtverhältnisse auszugleichen, kann man mit einem Diffusor aushelfen.

Tipps & Tricks

Barbosella parishi

So oder so: Orchideen selbst sind kleine Kunstwerke, die optimal in Szene gesetzt werden sollten. Ideal dafür sind Makroobjektive ab einer Brennweite von 150 mm (Artikel: Festbrennweite oder Zoom-Objektiv?). Dabei sollte man nicht zögern, möglichst nahe an die Blüte heranzugehen. Um Blüten freizustellen, sprich sie scharf aufzunehmen, während der Hintergrund unscharf erscheint, bedarf es einer längeren Brennweite und zugleich einer nur leicht geschlossenen oder ganz offenen Blende. Gut geeignet ist dabei eine Blende von 2.8 bis 5.6. Wenn es möglich ist, empfiehlt sich ein Stativ zu verwenden. Sehr schön wirkt sich auch eine etwas längere Belichtung bei kleiner Blende aus, da sie auch dunklere Bereiche schön zeichnet und die Aufnahme so einen malerischen Effekt bekommt. Allerdings muss auch gesagt werden, das dies beim Fotografieren im Freien ein eher schwieriges Unterfangen darstellt - meist bewegen sich die Pflanzen leicht im Wind. Darum arbeiten viele in der Makrofotografie mit eher kurzen Verschlusszeiten. Der Autofokus erzielt nicht immer optimale Ergebnisse, darum zahlt es sich aus, selbst manuell scharf zu stellen.

Ideen & Inspirationen

Heimische Orchidee - Knabenkraut

Immer wieder spannend sind auch "neue" Perspektiven - also nicht unbedingt immer von vorne oder der Seite fotografieren. Am besten fertigt man generell ganze Bildserien an um anschließend die besten Bilder auswählen zu können.

Wunderschöne Orchideenaufnahmen findet man zum Beispiel auf der Seite www.der-naturfotograf.com von Reinhard Hölzl.

Wer final eine Sammlung an gelungenen Orchideenfotos hat, sollte diese nicht in der Versenkung diverser Datenspeicher verschwinden lassen. Eine gute Idee ist beispielsweise die schönsten Bilder in einem selbst gestalteten Fotobuch oder als Kalender in Szene zu setzen - ein schönes Erinnerungsstück für einen selbst oder auch eine gute Geschenkidee für andere.

Was man alles aus den Fotos machen könnte, kann man sich z.B. bei foto.at anschauen.

Ulli Felber